Masterplan für künftigen See: Zweite Planungswerkstatt mit breiter Beteiligung

Die 2. Öffentliche Planungswerkstatt für die Entwicklung des künftigen Sees stieß auf eine breite Resonanz sowohl auf Seiten der Bürgerschaft als auch bei Fachleuten aus Verbänden, Unternehmen, Behörden und der Politik. Fotos: Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler
130 Menschen nutzten bei der 2. Planungswerkstatt in Jüchen-Garzweiler die Gelegenheit, Anregungen und Meinungen zum aktuellen Stand der Masterplanung des künftigen Sees zu äußern, der nach dem Ende des Tagebaus Garzweiler entstehen wird. Teilgenommen haben nicht nur Bürgerinnen und Bürger aus den Kommunen rund um den künftigen See, sondern auch zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden, Unternehmen, Behörden und aus der Politik.
Mammutaufgabe für Jahrzehnte
Der Verbandsvorsteher des Zweckverbands LANDFOLGE Garzweiler und Jüchens Bürgermeister Harald Zillikens sprach in seiner Begrüßung von einem Mammutprojekt in zweierlei Hinsicht – einerseits, was den zeitlichen Rahmen für die kommenden rund 50 Jahre betreffe, andererseits im Hinblick auf die komplizierte Aufgabenstellung: „Im entstehenden Masterplan müssen wir einen möglichst guten Interessenausgleich zu den Nutzungen am See finden. Es soll ein gemeinsames Konzept entstehen, in dem sich alle Anrainerkommunen wiederfinden.“
Der Geschäftsführer des Zweckverbands Volker Mielchen hob ebenfalls hervor, dass eine positive Grundstimmung wichtig sei, um die jetzigen Chancen zur Gestaltung der Tagebaufolgelandschaft zu nutzen: „Der Masterplan bildet das gemeinsame Fundament für die langfristige Entwicklung des Raums.“ Es würden an den Standorten „Leitplanken“ für die Nutzungen gesetzt, innerhalb derer über die Jahrzehnte weiter geplant wird. Bereits die geplante IGA 2037 könne hier erste Meilensteine zeigen.
Langer Prozesse auch mit breiter Beteiligung der Bürgerschaft
Bereits seit Anfang des Jahres 2024 läuft durch den Zweckverband die Masterplanung des zukünftigen Sees, der nach Beendigung des aktiven Tagebaus Garzweiler entsteht. Der See wird mit rund 2.200 Hektar Fläche einer der größten in ganz Deutschland.
Bei der Entwicklung des Masterplans geht es um drei Themen:
- die möglichen Nutzungen des Sees und des unmittelbaren Umfelds,
- die Erschließung und Gestaltung der Uferbereiche und
- die verschiedenen Entwicklungsschritte während der Entstehungsphase des Sees.
Die Befüllung des Sees wird mehrere Jahrzehnte ab Mitte der 2030er-Jahre in Anspruch nehmen. In diesem Zeitraum sind bereits viele verschiedene Nutzungen möglich.
In zahlreichen Arbeitssitzungen, öffentlichen Veranstaltungen und unter Berücksichtigung der Ergebnisse einer Online-Befragung mit fast 3.000 Teilnehmenden sind konkrete Pläne entstanden, die in den kommenden Monaten endgültig ausgearbeitet werden. Die zweite Planungswerkstatt diente dazu, dass die breite Öffentlichkeit die nahezu vollständigen Konzepte kennenlernt und hierzu weitere Meinungen und Ideen äußern kann.
Die Erstellung des Masterplans erfolgt gemeinsam mit den Fachbüros RHA Reicher Haase Assoziierte, Club L94, Planersocietät sowie Project M und gemeinsam mit Fachleuten aus den Kommunen, den Landesbehörden und der RWE Power AG als Bergbautreibender.
Die Vorstellung des Masterplans ist für das Frühjahr des kommenden Jahres geplant. Unter www.landfolge.de/seeentwicklung finden sich ausführliche Informationen zum Stand des Projektes und den Ergebnissen der Beteiligung der Bürgerschaft.
Die Präsentation von der 2. Öffentlichen Planungswerkstatt finden Sie unter diesem Link.