Tagebau Garzweiler: Start für Masterplanung des Sees

Erste Schritte zur Erarbeitung eines Masterplans für den zukünftigen See am Tagebau Garzweiler: Der Auftaktworkshop fand in Erkelenz statt. Fotos: Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler

Unter Federführung des Zweckverbandes LANDFOLGE Garzweiler hat der erste Schritt zur Erarbeitung eines Masterplans für den zukünftigen See begonnen, der nach Beendigung des aktiven Braunkohletagebaus entstehen wird. In Erkelenz trafen sich Expertinnen und Experten aller Mitglieder des Zweckverbandes zum Auftaktworkshop. Für die Aufgabe wurde das Aachener Planungsbüro RHA Reicher Haase Assoziierte GmbH zusammen mit dem Landschaftsarchitekturbüro club94 und dem Büro projectM beauftragt.

Planungen an vorgezogenen Braunkohleausstieg anpassen

Das erste Treffen diente insbesondere dazu, bisherige Planungen auszuwerten und den grundsätzlichen Aktualisierungsbedarf des bestehende Strukturentwicklungskonzepts festzustellen. Der Grund: Der auf 2030 vorgezogene Ausstieg aus der Braunkohleverstromung hat erhebliche Änderungen in der Lage rekultivierter Flächen und des zukünftigen Sees zur Folge. Er befindet sich nun weiter östlich und wird eine andere Form haben, als es ursprünglich einmal geplant war.

Erst jetzt können die Nutzungsziele an den Ufern und die räumliche Verteilung von Naturflächen, Landwirtschaft, Infrastruktur, Freizeiteinrichtungen oder Siedlungen genauer geplant werden. Insgesamt bietet der See ein großes Potenzial, die Region noch attraktiver zu machen.

Breite Beteiligung geplant

In den kommenden Monaten soll die inhaltliche Arbeit am Masterplan in mehreren Schritten erfolgen. So ist im Mai ein Werkstattverfahren geplant, in das Verwaltung, Politik, aber auch die breite Öffentlichkeit eingebunden werden sollen. Darüber hinaus ist eine Online-Befragung für die Menschen der Region geplant. Im September 2024 findet in den an den zukünftigen See angrenzenden Ortsteilen eine Beteiligung der Bürgerschaft statt. Ziel ist es, den Prozess in etwa einem Jahr erfolgreich abzuschließen.

Der künftige See wird ab 2035 über eine Rheinwassertransportleitung von Dormagen aus kontrolliert über mehrere Jahrzehnte befüllt. In seiner endgültigen Form wird er rund 2.200 Hektar groß und über 165 Meter tief sein.