SK Industriemodell GmbH: Bauteile aus Kunststoff besser machen

Geschäftsführer Sebastian Krell führt die Geschicke von SK Industriemodell GmbH. Seine Mission: Bauteile aus Kunststoff einfach besser machen. Dafür setzt er auf ein konsequentes Innovationsmanagement. Alle Fotos: SK Industriemodell GmbH

Von der Anfrage über Entwicklung, Konstruktion, Prototypenbauteile und Werkzeugbau bis hin zu Serienteil und -produktion: Die SK Industriemodell GmbH aus Übach-Palenberg im Kreis Heinsberg begleitet ihre Kunden entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die Philosophie dahinter: alles tun, um bessere Kunststoffbauteile zu entwickeln. Dafür bietet das Unternehmen eine enorme Fertigungstiefe mit eigenen Konstrukteuren, dem Werkzeugbau und der Spritzgussfertigung. Verschiedene Forschungsprojekte, vor allem in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen, ermöglichen es SK, neue innovative Technologien zu etablieren.

Diesen Vorsprung bringt das Unternehmen auch in seine Kundenprojekte ein. Innovative Eigenprodukte entstehen regelmäßig durch eigene Forschung. Zum Kundenstamm zählen neben Zulieferern der Automobilindustrie Unternehmen aus dem Bereich Maschinenbau, Medizintechnik, Biotechnologie sowie Möbel und Beleuchtungstechnik. Im Interview schildert SK-Geschäftsführer Sebastian Krell, wie er mit dem Thema Innovationsfähigkeit umgeht – zum Beispiel anhand eines Besuchs im renommierten Erkelenzer Restaurant Troyka von Spitzenkoch Alexander Wulf.

Was macht Sie als innovatives Unternehmen aus?
Wir sind ein kleines Unternehmen mit kurzen Dienstwegen. Wenn wir etwas Neues umsetzen wollen, dann können wir das kurzfristig machen. Wir suchen immer aktiv nach Fragestellungen, wo dann innovative Produkte die Lösung darstellen können.

Beschreiben Sie einen Innovationsprozess und eine aktuelle Innovation.
Bei einem Besuch im Restaurant Troyka bin ich mit den Geschäftsführern der Gastronomie ins Gespräch gekommen und habe festgestellt, dass in der gehobenen Gastronomie viele Teller aufgrund von Tellerbruch oder Absplitterungen entsorgt werden müssen. Denn Papiertücher schützen nicht genug und Filzschoner lassen sich nur sehr zeitaufwendig reinigen. So wurde die Idee des strapazierfähigen Tellerschoners aus einem nachhaltigen und spülmaschinenfesten TPE, einem thermoplastischen Kunststoff, entwickelt und zeitnah in die Tat umgesetzt.

Wie ging das vonstatten?
Unser Konstrukteur entwarf gleich am nächsten Tag einen Prototyp. Erste Teile konnten so schnell unter echten Bedingungen getestet werden und das Produkt wurde weiter verfeinert bis zur Serienreife. Beide Partner haben hier ihre Stärken in das Projekt eingebracht: SK mit schneller Entwicklung sowie großer Erfahrung in der Materialauswahl – Troyka konnte das Produkt unter echten Bedingungen, zum Beispiel mit Industriespülmaschinen, im täglichen Betrieb testen.

Welche Rahmenbedingungen erachten Sie als besonders wichtig, um Ihre Innovationsfähigkeit entfalten zu können?
Das Wichtige ist, dass im Unternehmen ein Umfeld geschaffen wird, welches auch Innovationen zulässt. Dazu gehört zum einen die Fehlerkultur. Nur wer auch mal Fehler machen darf, wird weiter versuchen nach der besten Lösung zu streben. Innovationen entstehen, wenn Neues ausprobiert wird. Neugierde und Flexibilität helfen sehr, diesen Prozess zu beflügeln. Natürlich muss auch ein gewisses Budget bereitgestellt werden, um Innovationen zu ermöglichen. Aber nur wenn man etwas investiert, kann man dafür belohnt werden. Mir fällt da immer der Spruch ein: „Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste nicht, dass es nicht geht, und hat’s einfach gemacht.“

Wie betrachten Sie Kooperationsmodelle zwischen Wirtschaft und Wissenschaft sowie zwischen zwei Unternehmen? Welche Erfahrungen haben Sie mit verschiedenen Kooperationsmodellen gemacht?
Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Kooperationsprojekten mit Universitäten gemacht. Wir haben bereits in der Vergangenheit mehrere Forschungsprojekte mit der RWTH Aachen und anderen Hochschulen erfolgreich durchgeführt. Wir schätzen den Perspektivwechsel, die Möglichkeit, neue Technologien anzuwenden, und ein breites Netzwerk aufzubauen: Ein Punkt, der ganz besonders interessant in den Forschungsprojekten ist: Wie sich die Grundlagenforschung in ein echtes Produkt transferieren und noch wirtschaftlich darstellen lässt.

Und wirtschaftliche Kooperationen?
Kooperationen zwischen Unternehmen sind genauso interessant. Hier ist es besonders wichtig, dass sich die Unternehmen ergänzen und jeder in dem gemeinsamen Projekt seine Stärken ausspielen kann. Nur so kann der maximale Erfolg erzielt werden.

Was würden Sie Geschäftsführern raten, die erstmalig Innovationsprozesse in Ihren Unternehmen anstoßen möchten?
Wie bereits erwähnt, dieser Prozess muss von ganz oben angestoßen und auch gelebt werden. Ganz wichtig ist auch, dass Innovationen nicht erzwungen werden können und niemals einem geradlinigen Prozess folgen. Man muss den Mitarbeitern einen Perspektivwechsel ermöglichen, um Dinge aus einem anderen Betrachtungswinkel zu sehen. Dann werden sie auch über den Tellerrand schauen.

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